Glossar

Anbietende sind Organisationen oder Personen, die auf AgoraNatura ein Naturschutz- oder Landschaftspflegeprojekt einstellen und für die Bereitstellung von biologischer Vielfalt und Naturleistungen finanzielle Unterstützung suchen. Sie wollen auf eigenem oder gepachtetem Land ein Projekt umsetzen, entweder allein oder zusammen mit den dort wirtschaftenden Personen. Sie tragen die Verantwortung für die Umsetzung des angebotenen Projekts.
Der Begriff "biologische Vielfalt" bzw. "Biodiversität" beschreibt die Vielfalt des Lebens auf unserer Erde. Sie beinhaltet drei Ebenen: 1. Die Vielfalt der Arten, 2. die Vielfalt der Lebensräume (= Ökosysteme) und 3. die genetische Vielfalt innerhalb der Tier- und Pflanzenarten. Der Erhalt der biologischen Vielfalt ist aus zahlreichen Gründen essentiell: Sie ist unabdingbar für ökologische Prozesse und intakte, widerstandsfähige Ökosysteme. Damit ist sie auch für die Menschen unersetzlich: Biodiversität ist die Grundlage für gesunde Nahrungsmittel und Rohstoffe für wirtschaftliche Produktion. Sie ist ebenso ein Reservoir an Genen für Züchtungen sowie natürlicher Arznei-Wirkstoffe. Durch sie entsteht eine bunte, schöne und lebenswerte Umwelt und ein Raum für Erholung und Inspiration. Und nicht zuletzt hat allein ihre Existenz und Unersetzbarkeit einen unschätzbar großen Wert, der auch für kommende Generationen zu erhalten ist. Die AgoraNatura-Projekte machen ihre positiven Effekte auf die Vielfalt der Pflanzen, die Vielfalt der Tiere und / oder der genetischen Vielfalt sichtbar. Die Vielfalt der Lebensräume wird unterstützt durch die Vielfalt der Projekte und Flächen auf AgoraNatura.
Als Brachflächen oder Brachen werden Flächen bezeichnet, die aktuell keiner konkreten Nutzung unterliegen. Landwirtschaftliche Brachflächen sind oft ein sehr wertvoller Lebensraum für zahlreiche Pflanzenarten und angepasste Tierarten und können damit in großem Maße zur biologischen Vielfalt beitragen. Darüber hinaus können sie zahlreiche andere wichtige Funktionen erfüllen, beispielsweise dafür sorgen, dass weniger Nährstoffe von landwirtschaftlichen Flächen in das Grundwasser gelangen und es belasten.
Bei einem Dienstvertrag versprechen die Anbietenden, dass die beschriebenen Maßnahmen durchgeführt und die Ergebnisse dokumentiert werden. Sie sind rechtlich jedoch nicht dazu verpflichtet, dass der definierte Maßnahmenerfolg tatsächlich eintritt. Die Investierenden erhalten eine Investitionsbescheinigung.
Wenn im landwirtschaftlichen Bereich die bisher intensive Bewirtschaftung einer Fläche reduziert wird, zum Beispiel indem nur sehr wenig gedüngt wird, weniger Rinder für die Beweidung eingesetzt werden, seltener gemäht oder weniger dicht bepflanzt und damit weniger geerntet wird, spricht man von Extensivierung.
Dazu zählen Nationalparks, Biosphärenreservate und Naturparks. Mehr Informationen dazu finden Sie auf den Seiten des Bundesamts für Naturschutz (BfN).
Der Fachbegriff bezeichnet den charakteristischen Lebensbereich einer bestimmten Tier- oder Pflanzenart in dem sie natürlicherweise vorkommt.
Investierende sind Unternehmen oder Privatpersonen, die auf freiwilliger Basis ein AgoraNatura-Projekt finanziell unterstützen. Sie ermöglichen seine Umsetzung, indem sie Naturschutzzertifikate kaufen und damit in die ausgewiesenen Effekte des Projekts investieren.
Landschaftspflegeverbände sind freiwillige Zusammenschlüsse von Vertretern des Naturschutzes, Landwirten und Kommunalpolitikern in einem gemeinnützigen Verein. Ihr Ziel ist es, gemeinsam naturnahe Landschaftsräume zu erhalten oder neu zu schaffen. Der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) ist als Dachverband der Landschaftspflegeverbände von Beginn an bei AgoraNatura involviert. Als Experten für den Erhalt artenreicher Kulturlandschaften haben einzelne Landschaftspflegeverbände, vor allem aus Brandenburg, viele der Pilotprojekte entwickelt und sich inhaltlich in die Entwicklung von AgoraNatura und dem Naturplus-Standard eingebracht.
Der Naturplus-Standard besteht aus einem Katalog allgemein anwendbarer Kriterien für Naturschutzprojekte, die gezielt biologische Vielfalt  und Naturleistungen bereitstellen. Er beschreibt spezifische Anforderungen an die Entwicklung der Projekte sowie Methoden und Regeln zur Erfassung der Effekte und zur Berichterstattung. Im Rahmen der Zertifizierung wird geprüft, ob eine eingereichte Projektbeschreibung diesen Kriterien entspricht. Ist die Prüfung erfolgreich, wird das Projekt auf dem Marktplatz eingestellt.
Mit Naturleistungen bezeichnen wir die Beiträge der Natur, die für das menschliche Wohlergehen sorgen. Denn aus vielen Gütern und Prozessen der Natur bzw. Ökosysteme ziehen wir direkt oder indirekt großen Nutzen – sei es auf materieller und wirtschaftlicher wie auch gesundheitlicher und psychischer Ebene. Der Fachbegriff lautet "Ökosystemleistungen" oder "ecosystem services" und wurde in den 1980er Jahren eingeführt. Ziel war es, den Wert der Natur für den Menschen in den Fokus zu rücken und ein zusätzliches Argument für mehr Naturschutz zu etablieren. Beispiele für Natur- bzw. Ökosystemleistungen sind unter anderem die Versorgung mit Nahrung, Wasser und Rohstoffen wie Holz (sogenannte Versorgungsleistungen), die Speicherung von Treibhausgasen als Beitrag zum Klimaschutz, die Reinhaltung unserer Atemluft und die Filterfunktion des Bodens für sauberes Wasser (sogenannte Regulierungsleistungen) und die Nutzung der Natur als Raum für Erholung, Sport und Bildung (sogenannte kulturelle Leistungen).
Ein Naturschutzzertifikat weist die positiven Effekte eines Naturschutzprojekts auf einer Fläche von 100m2 innerhalb eines Jahres aus. Unternehmen und Privatpersonen können diese Zertifikate erwerben und investieren damit in die Umsetzung des jeweiligen Angebots. Zertifiziert wird nach dem Naturplus-Standard durch unabhängige Dritte. Ein Naturschutzzertifikat kann nicht weiterverkauft werden, ist nicht übertragbar und hat für Pflichtmärkte, wie Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen gemäß Bundesnaturschutzgesetz oder Mechanismen des Treibhausgas-Emissionshandelsgesetzes, keinerlei Gültigkeit.
Der Fachbegriff Ökosystem beschreibt einen Lebensraum mitsamt den darin lebenden Organismen und dem komplexen Zusammenspiel zwischen den Lebewesen untereinander und mit ihrer unbelebten Umgebung. Es existieren verschiedene Arten von Ökosystemen auf der Erde; die jeweilige Größe ist nicht fest definiert. Es handelt sich um offene Systeme, das heißt einzelne Ökosysteme können nahtlos in andere übergehen und stehen in Wechselwirkung zueinander. Einfache Beispiele sind Seen, Moore oder Wälder.
Für alle bei AgoraNatura vorgestellten Projekte werden die zu erwartenden Effekte des Vorhabens auf die biologische Vielfalt und Naturleistungen wie die Bestäubung von Kulturpflanzen, die Bereitstellung von sauberem Wasser oder die Speicherung von Treibhausgasen ausgewiesen. Auch die Höhe der entsprechenden Effekte wird in Form von Zahlen oder Beschreibungen erfasst. So wird deutlich, was genau das Projekt mit Hilfe der investierten Gelder erreichen kann.
Eine Spende ist nur bei gemeinnützigen AnbieterInnen möglich. Die Investition muss zweckgebunden für die beschriebenen Projektmaßnahmen verwendet werden. Zusätzlich zur Investitionsbescheinigung stellt die anbietende Person bzw. Organisation den Investierenden eine steuerrelevante Spendenbescheinigung aus.
Eine Streuobstwiese stellt eine traditionelle Form des Obstbaus dar. Sie ist gekennzeichnet durch hochstämmige Obstbäume – in der Regel unterschiedlichen Alters und von vielfältigen Arten und Sorten – die verstreut auf Wiesen oder (Mäh-)weiden stehen. Streuobstwiesen sind von Menschenhand geschaffene Kulturlandschaften, die nur extensiv bewirtschaftet werden und somit eine sehr hohe biologische Vielfalt aufweisen. Aktuell sind Streuobstwiesen in Deutschland in ihrem Bestand stark gefährdet. Ihr Erhalt bedarf kontinuierlicher, fachkundiger Pflegemaßnahmen.
Als Transaktionskosten werden alle Kosten bezeichnet, die bei einem Austausch von Leistungen, Gütern oder Kapital zwischen verschiedenen Akteuren entstehen. Sie lassen sich je nach Phase der Transaktion in drei Kategorien unterscheiden: (I) Such- und Informationskosten, (II) Verhandlungs- und Entscheidungskosten sowie (III) Vertragsdurchsetzungs-, Kontroll- und Anpassungskosten. Bei AgoraNatura entstehen vor allem auf Seiten der Anbieterinnen und Anbieter Transaktionskosten. Sie umfassen beispielsweise den Zeitaufwand und die Kosten für die Bestandserfassung auf der Projektfläche, die Erstellung der Angebotsbeschreibung oder die Dokumentation der Durchführung der Maßnahmen.
Bei einem Werkvertrag versprechen die Anbietenden, dass der beschriebene Erfolg eintritt und überprüfbar ist. Sie werden also für das im Vorfeld definierte Ergebnis honoriert und müssen dieses nachweisen. Berichte über die Umsetzung der dafür notwendigen Maßnahmen sind nicht zwingend erforderlich. Die Investierenden erhalten eine Investitionsbescheinigung.
Bei AgoraNatura können nur Naturschutzprojekte angeboten und finanziell unterstützt werden, die nach dem Naturplus-Standard zertifiziert sind. Eine unabhängige Zertifizierungsstelle kontrolliert, ob die eingereichten Projektbeschreibungen den Kriterien des Standards entsprechen, ob sie plausibel und fachlich richtig sind. Unter anderem wird dabei geprüft, ob die beschriebenen Maßnahmen nachvollziehbar sind und ob die Methoden zur Messung und Überprüfung der Naturleistungen wissenschaftlich anerkannt sind. Diese Zertifizierung ist die Voraussetzung für die Freigabe eines Projekts auf AgoraNatura und die Ausgabe von Naturschutzzertifikaten. Hier finden Sie weitere Details zur Zertifizierung.

Agora ist ein historischer Begriff aus dem Griechischen, der „Versammlungs-“ oder „Marktplatz“ bedeutet. An diesem so wichtigen Kultur- und Veranstaltungsort wurde über das Zusammenleben in der Gemeinschaft diskutiert und verhandelt. In diesem Sinne versteht sich AgoraNatura nicht nur als „Marktplatz“ für zertifizierte Naturschutzprojekte, sondern als einen Ort, an dem sich alle in die Diskussion über das Verhältnis von Natur und Gesellschaft einbringen können.

Agrarumweltprogramme sind ein wichtiges Instrument der europäischen Agrarumweltpolitik, eingeführt 1992. Ihr Ziel ist die finanzielle Förderung einer nachhaltigen und umweltschonenden Landbewirtschaftung. Zu diesem Zweck werden Managementpraktiken honoriert, die über die „gute fachliche Praxis“ in der Landwirtschaft hinausgehen. Die Teilnahme ist freiwillig und wird in der Regel auf mindestens 5 Jahre festgelegt. Nimmt ein Landwirt an einer Agrarumweltmaßnahme (AUM) teil, erklärt er sich bereit, auf bestimmten Flächen seine landwirtschaftliche Nutzung zu beschränken, z.B. indem er weniger Düngemittel ausbringt, vielfältige Fruchtfolgen einhält oder die Anzahl der Tiere reduziert.

Anbietende sind Organisationen oder Personen, die auf AgoraNatura ein Naturschutz- oder Landschaftspflegeprojektprojekt als Angebot einstellen und für die Bereitstellung von biologischer Vielfalt und Naturleistungen finanzielle Unterstützung suchen. Sie wollen auf eigenem oder gepachtetem Land ein Projekt umsetzen, entweder allein oder zusammen mit den dort wirtschaftenden Personen. Sie tragen die Verantwortung für die Umsetzung des angebotenen Projekts.

Ein Angebot auf AgoraNatura umfasst die Beschreibung eines konkreten Projekts, mit dem die anbietende Organisation oder Person mehr biologische Vielfalt und / oder Naturleistungen bereitstellen will und für das sie nach Investitionspartnern sucht. Dargestellt wird neben dem Hintergrund des Projekts und den beteiligten Organisationen oder Personen vor allem, was sie durch das Vorhanden konkret erreichen können. Eine direkte Kontaktmöglichkeit ist jeweils gegeben.

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sachlich / naturschutzfachlich

Biologische Vielfalt oder Biodiversität beschreibt die Vielfalt des Lebens auf unserer Erde. Sie beinhaltet drei Ebenen: 1. Die Vielfalt der Arten, 2. die Vielfalt der Lebensräume (=Ökosysteme) und 3. die genetische Vielfalt innerhalb der Tier- und Pflanzenarten. Angebote bei AgoraNatura können ihre positiven Wirkungen auf die Vielfalt der Pflanzen, die Vielfalt der Tiere und / oder die genetische Vielfalt hin aufzeigen. Durch die Vielfalt der Projekte unterstützt AgoraNatura schließlich die Vielfalt der Lebensräume.

Als Brachflächen oder Brachen werden Flächen bezeichnet, die aktuell keiner konkreten Nutzung unterliegen. Landwirtschaftliche Brachflächen sind oft ein sehr wertvoller Lebensraum für zahlreiche Pflanzenarten und angepasste Tierarten und können damit in großem Maße zur biologischen Vielfalt beitragen. Darüber hinaus können sie zahlreiche andere wichtige Funktionen erfüllen, u. a. die Nährstoffausträge ins Grundwasser mindern.

Ein Dienstleistungsvertrag verpflichtet die anbietende Person oder Organisation alle Maßnahmen umzusetzen, die für das Projekt beschriebenen wurden. Dazu gehören auch die Dokumentation und das Beobachten der angestrebten Ergebnisse. Jedoch besteht – rein rechtlich – keine Verpflichtung, die angestrebten Ergebnisse zu erreichen. Der Dienstleistungsvertrag ist für die Anbietenden interessant, die keine Gemeinnützigkeit im Sinne des Finanzamtes vorweisen können.

Abgleich mit AGB

Ein Entwicklungsprojekt unterstützt die Entwicklung bestimmter Naturleistungen auf einer klar definierten Fläche. Diese Fläche weist bisher keine große biologische Vielfalt auf (z. B. vielfältige, einheimische Pflanzenarten) und / oder stellt Naturleistungen bisher nicht oder nur in geringem Umfang bereit. Durch die Umsetzung des angebotenen Projekts wird die biologische Vielfalt auf der Fläche erhöht bzw. werden Voraussetzungen geschaffen, durch die hier bestimmte Naturleistungen (vermehrt) bereitgestellt werden können. Es wird also dafür gesorgt, dass sich biologische Vielfalt und / oder Naturleistungen entwickeln oder verbessern. Beachtet werden muss dabei, dass einige Effekte des Projektes schnell eintreten und vielleicht schon im ersten Jahr sichtbar sind, andere erst im Laufe der Umsetzungsphase oder sogar erst am Ende der Projektlaufzeit entstehen.

Ein Erhaltungsprojekt unterstützt die Bewahrung von bereits vorhandenen Naturleistungen und/oder bestehender biologischer Vielfalt auf einer klar definierten Fläche. Die Fläche weist bereits eine große biologischer Vielfalt auf (z. B. kommen hier gefährdete Tier- oder Pflanzenarten vor) und / oder stellt bereits eine oder mehrere Naturleistung(en) bereit. Mit der Umsetzung des Projektes wird gewährleistet, dass die Fläche diesen hohen Wert auch künftig „produziert“, er also erhalten bleibt.

Wenn im landwirtschaftlichen Bereich die bisher intensive Bewirtschaftung einer Fläche reduziert, z. B. in dem nur sehr wenig gedüngt wird, weniger Rinder für die Beweidung eingesetzt werden, seltener gemäht oder weniger dicht bepflanzt und damit weniger geerntet wird, spricht man von Extensivierung. 

Der Fachbegriff » Grünland«  steht für landwirtschaftliche Flächen, die als Wiesen oder Weiden genutzt werden. Doch sie sind mehr als nur die Futtergrundlage des Viehs und damit vieler Nahrungsmittel. Oft sind sie auch Lebensraum für typische Pflanzen- und Tierarten, wie Wiesenbrüter und Insekten, erfüllen wichtige Puffer- und Filterfunktionen, z. B. für anliegende Gewässer, bieten durch ihre geschlossene Grasnarbe Schutz vor Bodenerosion und tragen durch die Speicherung von CO2 zum Klimaschutz bei. Und nicht zuletzt haben sie für viele Menschen einen hohen ästhetischen und identitätsstiftenden Wert: Denken Sie einfach mal an die bunten, duftenden und summende Wiesen Ihrer Kindheit!

Zu den Großschutzgebieten zählen: Nationalparke, Biosphärenreservate und Naturparke.

Der Fachbegriff bezeichnet den charakteristischen Aufenthaltsbereich einer bestimmten Tier- oder Pflanzenart in dem sie natürlicherweise vorkommt, also kurz beschrieben seinen Lebensraum.

Investierende sind Unternehmen oder Privatpersonen, die auf freiwilliger Basis ein bestehendes Angebot auf AgoraNatura durch eine Spende oder durch Vergütung im Rahmen eines Leistungsaustauschvertrags finanziell fördern.

 

sachlich / naturschutzfachlich

Landschaftspflegeverbände sind freiwillige Zusammenschlüsse von Vertretern des Naturschutzes, Landwirten und Kommunalpolitikern in einem gemeinnützigen Verein. Ihr Ziel ist es, gemeinsam naturnahe Landschaftsräume zu erhalten oder neu zu schaffen. Der Deutsche Verband für Landschaftspflege, DVL, ist als Dachverband der Landschaftspflegeverbände von Beginn an bei AgoraNatura involviert. Als Experten für den Erhalt artenreicher Kulturlandschaften haben einzelne Landschaftspflegeverbände, vor allem aus Brandenburg, viele der Angebotstypen und Funktionalitäten entwickelt.

Der Naturplus-Standard besteht aus einem Katalog allgemein anwendbarer Kriterien für wirksame Naturschutzprojekte, die gezielt biologische Vielfalt und Naturleistungen bereitstellen. Er beschreibt spezifische Anforderungen an die Entwicklung der Projekte sowie Methoden und Regeln zur Erfassung der bereitgestellten Naturleistungen und biologischen Vielfalt, zur Berichterstattung und Verifizierung. Im Rahmen der Zertifizierung wird geprüft, ob ein vorgestelltes Angebot diesen Kriterien entspricht. Ist die Prüfung erfolgreich, wird das Angebot auf dem Marktplatz eingestellt.

Mit Naturleistungen bezeichnen wir die direkten und indirekten Beiträge der Natur und ihrer Ökosystemen zum menschlichen Wohlergehen, das heißt Leistungen und Güter, die dem Menschen einen direkten oder indirekten wirtschaftlichen, materiellen, gesundheitlichen oder psychischen Nutzen bringen. Der Fachbegriff  lautet Ökosystemleistungen bzw. „Ökosystemdienstleistung“ und wurde in den 1980er Jahren eingeführt, um im gesellschaftlichen Diskurs den Wert der Natur für den Menschen als zusätzliches Argument für mehr Naturschutz zu etablieren. Naturleistungen bzw. Ökosystemleistungen werden oft unterschieden in Versorgungsleistungen (z.B. Nahrung, Wasser, Rohstoffe), Regulierungsleistung (z.B. CO2-Speicherung als Beitrag zum Klimaschutz, die Filterfunktion des Bodens für sauberes Wasser) und kulturelle Leistungen (z.B. Erholung, Landschaftsbild und Ästhetik).

Ein Naturschutzzertifikat weist die zusätzlichen positiven Effekte eines Angebots auf einer Fläche von 100m2 innerhalb eines Jahres aus. Unternehmen und Privatpersonen können diese Zertifikate erwerben und investieren damit in die Umsetzung des jeweiligen Angebots. Zertifiziert wird nach dem Naturplus-Standard durch unabhängige Dritte. Ein Naturschutzzertifikat kann nicht weiterverkauft werden, ist nicht übertragbar und hat für Pflichtmärkte, wie Mechanismen des Treibhausgas-Emissionshandelsgesetzes oder Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen, keinerlei Gültigkeit.

Der Fachbegriff Ökosystem beschreibt einen Lebensraum mitsamt den darin lebenden Organismen und dem dynamischen, komplexen Zusammenspiel zwischen den Lebewesen untereinander und mit ihrer unbelebten Umgebung. Es existieren verschiedene Arten von Ökosystemen auf der Erde; die jeweilige Größe ist nicht fest definiert. Es handelt sich um offene Systeme, d. h. einzelne Ökosysteme können nahtlos in andere übergehen und stehen in Wechselwirkung zueinander. Einfache Beispiele sind Seen, Moore oder Wälder.

Siehe Naturleistungen

Ein Online-Marktplatz ist eine digitale Plattform, die den Austausch von Leistungen oder Produkten ermöglicht. Er stellt den institutionellen Rahmen für Transaktionsprozesse zwischen Anbieter und Nachfrager. Bei AgoraNatura handelt es sich um einen Online-Marktplatz für mehr Artenvielfalt und Naturleistungen in Deutschland.

Will eine Organisation oder Person ein Angebot auf AgoraNatura einstellen, muss sie die zu erwartenden Effekte des Vorhabens auf die biologische Vielfalt und Naturleistungen, wie Wasserqualität und den Klimaschutz nachweisen und die Höhe des Effekts in Form von Zahlen oder Ausmaßbeschreibungen beschreiben. Ziel ist es, die erwarteten Wirkungen des Angebots transparent, plausibel und überprüfbar zu belegen

Bei einem Spendenvertrag muss die Investition zweckgebunden für die beschriebenen Projektmaßnahmen verwendet werden. Jedoch besteht – rechtlich gesehen – keine Verpflichtung, die angestrebten Ergebnisse zu erreichen. Angeboten werden kann ein Spendenvertrag nur dann, wenn der anbietenden Person oder Organisation vom zuständigen Finanzamt die Gemeinnützigkeit bescheinigt wurde und sie mit der eingeworbenen Investition gemeinnützige Zwecke verfolgt. Ist dies der Fall, können Investierende bei dieser Vertragsform eine Spendenbescheinigung erhalten

 

mit AGB abgleichen!

Eine Streuobstwiese stellt eine traditionelle Form des Obstbaus dar. Sie ist gekennzeichnet durch hochstämmige Obstbäume häufig unterschiedlichen Alters und i. d. R. vielfältiger Arten und Sorten, die verstreut auf Wiesen oder (Mäh-)weiden stehen. Streuobstwiesen sind von Menschenhand geschaffene Kulturlandschaften, die nur extensiv bewirtschaftet werden (d. h. wenig oder gar kein Einsatz von Dünge- oder Pflanzenschutzmittel) und somit eine sehr hohe biologische Vielfalt aufweisen. Aktuell sind Streuobstwiesen in Deutschland in ihrem Bestand stark gefährdet. Ihr Erhalt bedarf kontinuierlicher, fachkundiger Pflegemaßnahmen.

Um ein „Top-up“-Projekt handelt es sich, wenn auf einer Fläche bereits eine Umweltmaßnahme durchgeführt wird, die z. B. über Agrarumweltprogramme gefördert wird, aber aufgrund des Angebots noch zusätzliche biologische Vielfalt und Naturleistungen auf der Fläche bereitgestellt werden sollen, die bisher nicht finanziert sind. Da der oder die Anbietende nicht alle Naturleistungen auf der Projektfläche durch AgoraNatura finanzieren muss, handelt es sich oft um relativ preiswerte und zugleich hochwertige Flächen.

Als Transaktionskosten werden alle Kosten bezeichnet, die bei einem Austausch von Leistungen, Gütern oder Kapital und damit Transaktion zwischen Akteuren entstehen. Sie lassen sich grob in drei Kategorien unterscheiden, je nach Phase der Transaktion: Such- und Informationskosten, Verhandlungs- und Entscheidungskosten sowie Vertragsdurchsetzungs-, Kontroll- und Anpassungskosten. Bei AgoraNatura entstehen Transaktionskosten insbesondere auf Seiten der Anbieterinnen und Anbieter und umfassen z. B. den Zeitaufwand und die Kosten für die Bestandserfassung auf der Projektfläche, die Erstellung der Angebotsbeschreibung oder die Dokumentation der Durchführung der Maßnahmen.

noch zu füllen

Mit einem Werkvertrag verpflichtet sich die anbietende Person oder Organisation, einen definierten Projekterfolg zu erreichen. Damit wird nicht nur versprochen, dass die Maßnahmen umgesetzt werden, sondern dass das beschriebene Ergebnis tatsächlich erreicht wird. Wird das definierte Ergebnis nicht erreicht, können die Investierenden ihre geleisteten Beträge zurückfordern. Aufgrund der strengen Anforderungen und des höheren Risikos, ist damit zu rechnen, dass Anbietende für diese Vertragsform höhere Kosten kalkulieren werden.

Abgleich mit AGB

siehe Naturschutzzertifikat

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wirklich nötig?

Im Rahmen der Zertifizierung wird durch unabhängige Dritte überprüft, ob ein vorgestelltes Angebot den Kriterien des Naturplus-Standards entspricht, plausibel und fachlich richtig ist. Sie ist die Voraussetzung für die Freigabe eines Angebots auf AgoraNatura und die Ausgabe von Naturschutzzertifikaten.