Naturleistungen und die AgoraNatura-Blüte zu Ihrem Projekt

Die AgoraNatura-Blüte visualisiert die durch Ihr Projekt unterstützten Naturleistungen. Über das Onlineformular definieren Sie, welche Naturleistungen Sie anbieten können und ob alle wesentlichen Effekte Ihrem AgoraNatura-Projekt zuzuordnen sind. 

Um eine Naturleistung anzubieten, sollten Sie mindestens die unterste von drei möglichen Wertkategorien erreichen. Dazu gibt es jeweils Kriterien. Zudem finden Sie im Folgenden zu jeder Naturleistung wichtige Hinweise zur Beschreibung, möglichen Quantifizierung und Ergebnisbeobachtung. Zudem zeigen wir Ihnen im Anschluss an die Naturleistungen an einem anschaulichen Beispiel, wie Sie damit umgehen, wenn relevante Effekte nicht Ihrem AgoraNatura-Projekt zugeordnet werden können.

    Vielfalt Pflanzen

Hier geht es um das Vorkommen außergewöhnlich vielfältiger oder gefährdeter Wildpflanzenarten.  

Kriterien für landwirtschaftliche Nutzflächen

Wir nutzen oft die Methode des High Nature Value (HNV)-Farmland-Indikators. Landwirtschaftliche Nutzflächen werden dabei über sogenannten Kennarten / Kenntaxa differenziert. Je höher die Anzahl, desto höher die naturschutzfachliche Wertigkeit der Fläche. Dies übernehmen wir für die Einordnung der Projektflächen in die Kategorien der Blüte:

wertvoll ⇒ mind. 4 Kennarten
sehr wertvoll ⇒ 6 – 7 Kennarten
äußerst wertvoll ⇒ > 7 Kennarten

Bei einigen Flächen ist zudem eine gutachterliche Einschätzung hilfreich.
Erfassungsbögen mit Kurzanleitung finden Sie auf der Seite des Naturplus-Standards.

 

Kriterien für Hecken, Feldgehölze, Feldraine mit Gehölzen

Für die Naturleistung „Vielfalt Pflanzen“ spielen die folgenden Faktoren eine Rolle:

⇒ Anzahl der gebietsheimischen Gehölzarten: >5 / >8;  bei insgesamt >75% gebietsheimische Gehölze!
⇒ + die Wertigkeit des Saums (mind. 4 HNV-Kennarten Brache)

Beide Faktoren sollten entsprechend ihrer Bedeutung  berücksichtigt werden, z.B.:

wertvoll ⇒ 5 gebietsheimische Gehölzarten, bei > 75% gebietsheimische Gehölze
sehr wertvoll ⇒ 5 gebietsheimische Gehölzarten + ein Saum mit 6 – 7 HNV-Kennarten (Brache)
äußerst wertvoll ⇒ 8 gebietsheimische Gehölzarten, bei 100% gebietsheimischen Gehölzen + > 7 HNV-Kennarten (Brache)

In den Feldern „Gefährdete Arten“, „Anzahl gefährdeter Arten“, „Weitere wichtige Arten“ und „Sonstige Besonderheiten“ können Sie Ihre Kenntnisse zum konkreten Vorkommen von Pflanzenarten darstellen, die mit Ihrem Projekt gefördert werden sollen. Geben Sie dabei bitte auch immer Ihre Datenquellen mit an.

Gibt es noch keine Kenntnis zum Vorkommen konkreter Zielarten, nutzen Sie das letzte Feld „Pflanzenarten, die besonders gefördert werden sollen“.

Vermeiden Sie Doppellungen.

Bei landwirtschaftlichen Nutzflächen nutzen wir die Kennartenerfassung nach der Methode für High Nature Value Farmland (HNV). Es werden sogenannte „Kennarten“ entlang eines repräsentativen Transekts erfasst. Eine Begehung der Gesamtfläche und die gezielte Beobachtung der Ausbreitung von Einzelarten kann darüber hinaus hilfreich sein. Erfassungsbögen mit Kurzanleitung finden Sie auf der Seite des Naturplus-Standards. Die Erfassung muss von einer erfahrenen Person durchgeführt werden. (Die erwartete HNV-Wertigkeit ist Grundlage für die Einordnung in die Kategorien der AgoraNatura-Blüte.) 

Bei Grünland gehen wir von einer 1 – 2 maligen Kartierung innerhalb von fünf Jahren aus. Bei Ackerland kann auch eine jährliche Beobachtung sinnvoll sein. Bitte Transekte in eine Karte einzeichnen und bei allen Kartierbögen die Projekt-ID (+ Projekttitel) angeben!

Bei Gehölzen ist die Kontrolle von Neupflanzungen (Pflanzschema) wichtig sowie die Entwicklung der Gehölze nach Pflegemaßnahmen die dem Erhalt der Vielfalt gebietsheimischer Gehölze dienen.

Fotografieren Sie Maßnahmenumsetzung und Ergebnisse am besten mit eingeschalteter GPS-Erkennung und Datumsanzeige. Fotografieren Sie besondere Einzelarten!  

    Vielfalt Tiere

Hier geht es um den Lebensraum als Ganzes und die Ausrichtung Ihrer Nutzung auf die Bedürfnisse wildlebender Tierarten im Gebiet oder den Erhalt wertvoller Habitatstrukturen.

Wie differenzieren wir hier die naturschutzfachliche Wertigkeit? Auch hier bauen wir auf den Kriterien des High Nature Value-Farmland-Indikators auf. Ergänzen diese aber gezielt für Projekte, die auf den Schutz gefährdeter oder auch geschützter Tierarten ausgerichtet sind. Der Einsatz von Pflanzenschutzmittel wird allgemein ausgeschlossen.

Erste Kriterien

wertvoll

  • Flächen mit einem wertvollen Bestand an Wildpflanzenarten
  • Geschützte Biotoptypen, die durch das Projekt gepflegt werden
  • Flächen zur Verbesserung der Verbindung wertvoller Biotope
  • ggf. wurden Mindestgrößen für den Projekttyp definiert

sehr wertvoll

  • Es kommen für den Projekttyp beschriebene, besonders wertvolle, sehr gut ausgeprägte Habitatstrukturen vor
  • Projekte, bei denen die Nutzung konkret auf die Förderung gefährdeter oder geschützter Arten ausgerichtet ist und die Entwicklung dieser Tierarten auch beobachtet wird 

äußerst wertvoll

  • Projektfläche und Nutzung sind auf die Unterstützung der Reproduktion geschützter oder gefährdeter Tierarten ausgerichtet

Im Online-Formular können Sie zwischen drei Typen unterscheiden, damit öffnen sich unterschiedliche Felder. Bitte nutzen Sie diese Option, es erleichtert Ihnen das Ausfüllen. Verwenden Sie dann die Felder im Formular so, dass Ihre Situation gut dargestellt wird.

Erste Methoden zur Erfassung relevanter Zahlen und Fakten finden Sie auf der Seite des Naturplus-Standards.

Möchten Sie konkrete Tierarten fördern, sollte die Entwicklung der Zielarten – zumindest die mögliche Nutzung der Projektfläche durch die Zielarten beobachtet werde. Es gelten auch Spontanbeobachtungen durch erfahrene Ornithologen. Beobachtungen am besten auf einem Kartierbogen notieren, Projekt-ID nicht vergessen.

Erhalten oder entwickeln Sie wertvolle Habitatstrukturen, können Sie diese kartieren und mit Bildern dokumentieren, am besten im Vergleich mit der Situation vor dem Projekt. Beobachtungen per Bild festzuhalten, erhöht die Attraktivität der Berichterstattung für die investierenden Personen. Nutzen Sie – wenn möglich – die GPS-Erkennung und Datumsanzeige als zusätzlichen Nachweis für Ihre Beobachtung.

Der Aufwand ist je nach Projekt unterschiedlich. Auf der Seite des Naturplus-Standards finden Sie erste Methoden. 

    Genetische Vielfalt

Hier geht es um die genetische Vielfalt bei Nutz- und Wildpflanzen und –Tieren.

Erste Kriterien

Streuobstwiesen
Bei den Streuobstwiesen geht es um den Erhalt vielfältiger alter und gefährdeter Obstsorten. Auf der Seite des Naturplus-Standards finden Sie einen Link  zur Liste der gefährdeten einheimischen Nutzpflanzen. Zeigen Sie auf, welche gefährdeten Sorten auf Ihrer Streuobstwiese erhalten oder neu gepflanzt werden. Dazu ist eine regelmäßige Pflege der Obstbäume notwendig. Die Pflege der Bäume und ihren altersgemäß guten Zustand sehen wir als wichtiges Bewertungskriterium. Eine über Jahre ungepflegte aber mit vielen gefährdeten Obstsorten bestandene Streuobstwiese würden wir daher (nur) als „wertvoll“ einordnen. Wird im Projekt die Pflege der Bäume gewährleistet, erhält die Streuobstwiese dadurch eine Aufwertung.

Blühflächen oder artenreiche Lebensräume entwickeln
Bei der Anlage von Blühflächen wird durch die Verwendung von zertifiziertem Regiosaatgut die unterste Wertkategorie erreicht. Auf der Seite des Naturplus-Standards finden Sie wichtige Hinweise zur Verwendung von gebietseigenem Saatgut für Wildpflanzen. Ebenso kann bei der Entwicklung von artenreichem Grünland oder Ackerland durch die Verwendung von Saatgut von benachbarten artenreichen Flächen ein extra Wert erreicht werden.

Spenderflächen zur Entwicklung artenreicher Lebensräume
Wird eine bereits bestehende artenreiche Fläche als Spenderfläche gekennzeichnet, wird dies als ein zusätzlicher Wert gesehen.

Hecken erhalten oder neu anlegen

Werden und wurden gebietsheimische Gehölze verwendet, unterstützt das den Erhalt der genetischen Vielfalt. Da bei der Neuanlage in der freien Natur die Verwendung Pflicht ist, ergibt sich meist keine zusätzliche Leistung, dennoch kann die Benennung der enthaltenen Leistung die Attraktivität des Projekts erhöhen.

Im Formular haben wir verschiedene Felder für Sie vorbereitet. Nutzen Sie die unterschiedlichen Felder, um in Ihrer Projektdarstellung relevante Details herauszustellen.

Auf der Seite des Naturplus-Standards finden Sie erste relevante Methoden.

Hier sind sehr unterschiedliche Projekttypen relevant. Bei den Streuobstwiesen und anderen Gehölzen sollte am Ende des Projekts kartiert werden, dass die relevanten Gehölze auf der Fläche erfolgreich gepflanzt / erhalten sind und in welchem Zustand sie sich befinden. Dazu gehört ggf. dass Abstände zu benachbarten Bäumen eingehalten werden und dass die Zäunung erfolgreich war. 

Geht es um die Entwicklung von Blühflächen finden Sie auf der Seite des Naturplus-Standards wichtige Hinweise zur Verwendung von gebietseigenem Saatgut für Wildpflanzen. Für die Ergebnisbeobachtung ist es natürlich interessant zu erfahren, ob sich die ausgesäten, übertragenen Pflanzenarten gut entwickeln. 

Alle Beobachtungen müssen von einer erfahrenen Person vorgenommen werden. Dokumentieren Sie Ihre Beobachtung mit BIldern. Nutzen Sie dabei die Standorterkennung (GPS) und Datumsanzeige. Kennzeichnen Sie Kartierbögen eindeutig mit der Projekt-ID.

    Bestäubungsleistung

Hier geht es um einen wertvollen Lebensraum für bestäubende Insekten.

Bei den ersten Projekten geht es um den Lebensraum für Wild- und Honigbienen. Dazu gehört ein hoher Anteil an blühenden Pollen- und Nektarpflanzen und für die Wildbienen geeignete Habitate für ihre Nestanlage und Überwinterung. Schauen Sie einmal auf die Seite des Naturplus-Standards. Dort finden sie weitere Informationen.

Erste Kriterien

Prinzipiell gilt: Mindestens 30 Prozent Deckung mit Nektar- und Pollenpflanzen und der Verzicht auf Insektizide.

wertvoll

  • Kein monotoner Pflanzenbestand, einfacher Nachweis durch die Anzahl an dominierenden Blütenfarben, mit einem Blühzeitraum von mindestens zwei Monaten
  • Bei einer sehr hohen Deckung (> 50%) wird auch ein monotoner Pflanzenbestand akzeptiert bei einem Blühzeitraum von mindestens zwei Monaten

sehr wertvoll

  • Vielfältiger Pflanzenbestand, einfacher Nachweis durch mindestens zwei dominierende Blütenfarben, zudem Nektar- und Pollenpflanzen für Wildbienen (Wildpflanzen) und ein Blühzeitraum von mindestens drei Monaten mit geeigneten Habitaten für Nestanlage und Überwinterung für Wildbienen

äußerst wertvoll

  • Steigerung z.B. durch sehr vielfältigen Pflanzenbestand, sehr langen Blühzeitraum, sehr hohen Anteil an Wildarten, … unter Einbeziehung des Gesamtanteils an der Fläche. 

Nutzen Sie im Formular die Felder, um in Ihrer Projektdarstellung interessante Details für Ihre Projektfläche herauszustellen.

Auf der Seite des Naturplus-Standards finden Sie einen  Kartierbogen, den Sie nutzen können. 

Hier können Sie in der Regel mit Bildern arbeiten. So erhalten Sie gleichzeitig hoch attraktives Material für die investierenden Personen. Bitte nutzen Sie eine Kamera mit Anzeige Ihres Standortes (GPS-Erkennung) und Datumsanzeige. Dokumentieren Sie die vielfältigen Blühaspekte und ggf. besondere Einzelarten. 

Legen Sie eine Blühfläche an, dokumentieren Sie die angelegte Fläche über ein oder mehrere Bilder. Bestätigen Sie die versprochenen Maße der Fläche und prüfen Sie die Entwicklung der ausgesäten Arten. Bitte mit Datum und eindeutiger Projekt-ID auf dem Kartierbogen /der Artenliste des Saatguts. Weisen Sie das verwendete Saatgut nach.

    Klimaleistung

Hier geht es um die Fähigkeit von Ökosystemen, CO2 zu binden oder im Vergleich zu einer üblichen Nutzung, wirklich wenig treibhausschädliche Gase freizusetzen.

Bei unseren ersten Projekttypen stehen die Moore im Mittelpunkt. Zur Berechnung verwenden wir den GEST-Ansatz (TreibhausGas-Emissions-Standort-Type).

Erste Kriterien

sehr wertvoll

  • Moore mit einem hohen Wasserstand, etwa Wasserstufe 4+,
  • Wasserstand unter der Oberfläche bei etwa
  • im Winter: -15 bis -5 / im Sommer: -20 bis -10

äußerst wertvoll

  • nasse Moore mit Torfwachstum

Im Online-Formular tragen Sie die Ergebnisse Ihrer Berechnung ein und erläutern Ihr Vorgehen, ggf. laden ein extra Dokument zur Erläuterung für die Zertifizierung hoch. Über die Felder „Qualitative Faktoren“ können Sie z.B. den mittleren Wasserstand oder die Torfmächtigkeit auf Ihrer Projektfläche kommunizieren.

Erreichen Sie mit Ihrem Projekt keine zusätzliche Klimaleistung, weisen Sie bitte keine Zahlen aus. Wollen Sie jedoch auf eine Klimaleistung Ihrer Fläche hinweisen, die aufgrund bereits bestehender Verpflichtungen besteht, nutzen Sie die Felder „Qualitative Faktoren„, um die relevanten Argumente zu kommunizieren und die Einordnung Ihrer Fläche in die Blüte zu begründen. 

Ist Ihnen der Aufwand für die Berechnung vor dem Projektstart zu groß, suchen Sie nach einfach erfassbaren Indikatoren für die Erwartung der Klimaleistung durch Ihr Projekt und geben an, dass Sie die Berechnung im Rahmen des Projekts vornehmen.

Beim GEST-Ansatz ist eine regelmäßige Pflanzenkartierung wichtig. Sie muss von erfahrenen Personen vorgenommen werden. Eine zusätzliche Dokumentation über Bilder ist vorteilhaft. Abstände von 5 Jahren sehen wir als ausreichend an. Möglicherweise können Sie auch auf andere Zahlen zum jährlichen Wasserstand zurückgreifen. 

    Wasserleistung

Hier geht es darum, dass ein Ökosystem sauberes Grundwasser liefert und damit Seen und Flüsse eine gute Wasserqualität behalten. In intensiv genutzten Kulturlandschaften entsteht dies z.B. durch den Verzicht auf eine „normale“ Düngung und die daraus resultierende verminderte N-Fracht für die Grundwasserkörper.

Bei unseren ersten Projekttypen geht es um landwirtschaftliche Nutzflächen. Auf dieser Seite des Naturplus-Standards finden Sie erste Methoden zur Quantifizierung eines verminderten Nährstoffeintrags durch eine extensive Bewirtschaftung.

Erste Kriterien

wertvoll

  • Nutzung ohne mineralische N-Düngung. Die Nutzung sollte so ausgerichtet werden, dass auch in Extremjahren kein hoher N-Austrag zu erwarten ist.
  • Wichtig sind ein begrenzter Tierbesatz und eine begrenzte organische Düngung. Eine dauerhafte Bodenbedeckung ist zudem günstig.
  • Erwartungswert: bis zu 50 kg/Hektar/Jahr weniger N-Fracht

sehr wertvoll

  • Einhaltung der Nutzungsbedingungen der untersten Kategorie auf einem gewässernahen Standort:
    Nutzt man Literaturwerte verändert sich der ausweisbare Erwartungswert nicht. Dennoch vergeben wir einen zusätzlichen Wertepunkt, um eine Nutzungsänderung auf diesen sensibelsten Standorten zu honorieren.
  • Wird bereits durch die Nutzungsänderung ein sehr hoher verminderter N-Austrag erreicht, wird die mittlere Kategorie auch ohne den gewässernahen Standort erreicht.
  • Erwartungswert: bis zu 100 kg/Hektar/Jahr weniger N-Fracht

äußerst wertvoll

  • Äußerst hohe verminderte N-Austräge sind beispielsweise durch eine angepasste Moornutzung zu erreichen.
  • Erwartungswert: > 100 kg/Hektar/Jahr weniger N-Fracht

Erreichen Sie mit Ihrem Projekt einen zusätzlichen Effekt, geben Sie Ihre berechnete Wasserleistung an. Da wir perspektivisch unterschiedliche Wasserleistungen aufnehmen wollen, müssen Sie die Maß- und Stoffeinheit selbst definieren. Nutzen Sie dazu einfach die Tooltipps im Formular.

Wir würden gerne auch Informationen zum Zustand Ihres Zielgewässers ausweisen. Falls Sie über keine Information dazu verfügen, lassen Sie die Felder einfach frei.

Über die Felder „Qualitative Faktoren“ können Sie z.B. ihre Tierbesatzstärke oder Ihren Verzicht auf mineralische N-Düngung kommunizieren.

Erreichen Sie mit Ihrem Projekt keinen zusätzlichen Effekt, weisen Sie bitte keine Zahlen aus. Beschreiben Sie, warum auf Ihrer Projektfläche eine Wasserleistung besteht und nutzen die Faktorenfelder um relevantes zu kommunizieren.

Beim Ausweisen einer verminderten N-Fracht ist eine Beobachtung kaum möglich. Weisen Sie einen wertvollen Pflanzenbestand aus, kann dies in gewissem Maß als indirekter Indikator gewertet werden, insbesondere bei längerer Projektlaufzeit.

Wird die Wasserleistung als sehr wichtig eingeschätzt, sind bei manchen Projekttypen N-min-Analysen möglich, als Nachweis, dass der Wert tatsächlich gering ist.

   Erleben

 
 

Lassen Sie Menschen an der Vielfalt, Eigenart und Schönheit der Natur durch Ihr Projekt teilhaben. 

Besonderes Angebot für InvestorInnen

Wollen und können Sie Ihren InvestorInnen ein besonderes Erlebnis anbieten? Dann laden Sie diese zu einem geführten Vor-Ort-Besuch ein oder bieten Sie ein besonderes digitales Erlebnis an. Zwischen diesen beiden Kategorien können Sie im Onlineformular unterschieden. Wählen Sie die Option, erscheint ein Stern in der Mitte der AgoraNatura-Blüte Ihres Projekts.

Denken Sie dabei auch daran, welche Beobachtungsergebnisse im Verlauf Ihres Projekts zu erwarten sind. Laden Sie z.B. ein, bei einer Kartierung dabei zu sein oder locken Sie mit den zu erwartenden Bildern aus Ihrem geplanten Monitoring.  Sie können auch Material exklusiv anbieten, indem Sie Ihren InvestorInnen über „Mein AgoraNatura“ eine Nachricht mit Anhang oder einem Link senden. Heben Sie so etwas bei der Beschreibung Ihres Erlebnisangebots hervor.

Überlegen Sie, ob es sinnvoll sein könnte, ein besonderes Erlebnisangebot an den Kauf einer bestimmten Anzahl an Zertifikaten zu binden. Entsteht ein normal verkäufliches Produkt, bietet sich die Option an, dieses Produkt mit dem Kauf von Zertifikaten zu verbinden.

 

Allgemein mögliche Erlebbarkeit 

Darüber hinaus finden Sie im Onlineformular eine Auswahl an einfach anzukreuzenden Optionen. Hier geht es um die allgemeine Zugänglichkeit Ihrer Projektfläche über einen öffentlichen Weg, die mögliche Lage an einem ausgewiesenen Wanderweg und mehr. Auch dies kann für InvestorInnen interessant sein.

Ist die Bekanntgabe der konkreten Lage aus Artenschutzgründen nicht möglich, werben Sie mit Bildmaterial oder auch Tönen. Über die regelmäßige Veröffentlichung des Projektverlaufs über „Mein AgoraNatura“ stellen Sie bereits eine allgemeine Erlebbarkeit her. 

Nutzen Sie die Möglichkeit im Onlineformular, außergewöhnliches zu Ihrer Fläche hervorzuheben, z.B. etwas zur historischen Bedeutung oder allgemein besuchbaren Erlebnisangeboten rund um Ihre Fläche. Nutzen Sie wie immer Bildmaterial. Zeigen Sie, was Ihr Projekt alles zu bieten hat!

Beispiel für eine Blüte bei bestehenden Verpflichtungen

Stellen Sie sich eine besonders artenreiche Ackerfläche bei einem Ökobetrieb vor. Es kommen sehr viele Ackerwildkräuter vor, darunter auch gefährdete Segetalarten wie z.B. Ackerrittersporn, Ackerlichtnelke und Kleine Wolfsmilch. Diese Vielfalt soll über ein AgoraNatura-Projekt erhalten werden, denn dafür ist eine Finanzierung notwendig. Ohne die Finanzierung kann und will der Landwirt die Fläche nicht weiter so nutzen wie bisher. Es ist durchaus so, dass er die Artenvielfalt gerne weiter „produzieren“ möchte, aber er möchte dafür auch einen angemessenen Lohn.

Bei diesem Beispiel werden manche Naturleistungen auch ohne das AgoraNatura-Projekt erreicht, um dies zu visualisieren, gibt es neben den vollfarbigen Flächen in der Blüte auch die schraffierten Bereiche. Lesen Sie im Folgenden, welche Überlegungen dahinter liegen.

Blüte AgoraNatura

Vielfalt Pflanzen: Bei der Kartierung der Ackerfläche werden 7 Kennarten für hoch wertvolles Ackerland gefunden. Ziel ist, die bestehende Vielfalt zu erhalten. Für das Projekt wird die Nutzung daher entsprechend geplant. Die Projektfläche kann mit den 7 Kennarten im Bereich „Vielfalt Pflanzen“ in die mittlere Wertkategorie eingeordnet werden: „sehr wertvoll“.

Für das Referenzszenario ist zu beachten, dass der Landwirt nach den Richtlinien für den ökologischen Landbau arbeitet. Es ist davon auszugehen, dass bei einer intensiveren Nutzung die besondere Vielfalt verloren geht. Jedoch ist durch die ökologische Nutzung nicht unbedingt davon auszugehen, dass die gesamte Vielfalt der Ackerwildkräuter verloren geht. Bei der Einordnung der Projektfläche in die Wertkategorien würden wir daher die unterste Wertkategorie als „bereits vorhanden“ definieren (schraffiert dargestellt), die mittlere Wertkategorie als zusätzlich werten (vollfarbig dargestellt).

Vielfalt Tiere: Wird die Nutzung wie in unserem Projekttyp zum wertvollen Ackerland umgesetzt, entsteht ein lückiger, krautreicher Getreidebestand. Er bietet erreichbare Nahrung für vielfältige Arten der Agrarlandschaft und auch gute Aufzuchtmöglichkeiten für die bodenbrütenden Vogelarten, wie z.B. die deutschlandweit im Bestand abnehmende Feldlerche. Im Bereich „Vielfalt Tiere“ kann die Projektfläche damit mindestens in die unterste Wertkategorie eingeordnet werden. Da aber bekannt ist, dass die ökologische Nutzung grundsätzlich bessere Voraussetzungen schafft, damit wildlebende Tierarten auf den Nutzflächen einen Lebensraum finden, tendieren wir dazu, diese unterste Wertkategorie als vorhanden zu definieren (schraffiert dargestellt), nicht zuletzt, um die bereits vorhandenen Leistungen des Ökolandbaus auch angemessen darzustellen.

Wasserleistung: Auch hier sehen wir die erste Wertkategorie als gegeben an, da die ökologische Nutzung bereits als sehr positiv für eine gute Grundwasserqualität bewertet wird. – Um auch einmal auf die Umsetzung im Onlineformular einzugehen: In der Beschreibung im Onlineformular klicken wir in einem solchen Fall die Kategorie „wertvoll“ an aber mit der Aussage: „wird mit der Referenznutzung erhalten oder erreicht (schraffiert dargestellt)“.

Fazit: Wir haben an diesem Beispiel relativ viel als bereits vorhanden eingeordnet. Es kann durchaus auch anders argumentiert werden. Wichtig ist, dass durch die Blüte deutlich wird, wenn relevante Effekte nicht dem Projekt angerechnet werden können. Dafür haben Sie im Formular die unterschiedlichen Optionen zur Einordnung der Naturleistungen.

Bedenken Sie beim Ausfüllen zudem, dass die Wahl der Wertkategorie ein Versprechen ist. Schätzen Sie Ihre erwarteten Ergebnisse konservativ ein.