Naturnahe Weideflächen im Freisinger Moos
Landschaftspfleger - zum Fressen gern
In der Umsetzung
Wir wollen eine naturnahe Beweidung mit Murnau-Werdenfelser Rindern umsetzen, um die Projektfläche strukturreich zu entwickeln, insbesondere Bereiche mit Stauwasser zu schaffen und die Ausbreitung von Neophyten und Schilf zu stoppen.
Über das Projekt
Ausgangssituation
Das Projektgebiet ist Teil des FFH-Lebensraumes “Moorreste im Freisinger Moos”. Momentan wird es teilweise gemäht. Weidengebüsche, Schilf und Goldrute breiten sich allerdings aus. Die Blänken sind in den letzten Jahren vollständig von Schilf überwachsen.
Warum hier?
Die Fläche ist Teil des FFH-Gebiets „Mooreste im Freisinger Moos“. Sie ist auch Teil des Freisinger Mooses. Eine Rückführung hin zu mehr Feuchtigkeit bedeutet, Faktoren so zu sichern, dass der Ausgangszustand des Moores wiederhergestellt werden kann.
Was wäre ohne das Projekt?
Ohne das Projekt würde die Fläche auch weiterhin nur teilweise und sporadisch gemäht werden. Das Mulchgut würde auf der Fläche liegen bleiben, was langfristig den Nährstoffhaushalt beeinflussen würde.
Die Projektfläche würde ohne naturnahe Beweidung immer mehr von Weidengebüsch, Schilf und Goldrute besiedelt werden. Langfristig würde sich somit ein Lebensraum mit wenig Mikrohabitaten und Strukturarmut entwickeln. Schließlich würde der typische Charakter eines Feuchtgrünlandes mit Stauwasserbereichen verschwinden.
Konkrete Maßnahmen
- Start der Beweidung im Frühjahr 2020 mit Murnau-Werdenfelser Rindern
- Zäunung der Fläche im Frühjahr + Unterstand + anschließend enges Weidemanagement
- Keine mineralische Stickstoffdüngung, kein Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und keine Zufütterung von März bis Dezember
- Schlitzansaat von standortangepasster Saatmischung und Einzelansaat feuchteliebender Wildpflanzenarten auf Rohbodenstandorten + jährliche Mahdgutübertragung von artenreichem Extenisvgrünland → Sumpfgladiole, Mehlprimel,..
- bei Bedarf Aufwuchsregulierung (Weidepflege) und Goldrutenbekämpfung
Geschützter Biotoptyp + Lebensraumtyp
Geschützte Arten
u.a. Wiesenbrüterschutz durch Strukturanreicherung von unmittelbar angrenzenden Bruthabitaten
In diese Naturleistungen investieren Sie
- Sumpfgladiole
- Mehlprimel
- Vielfältige Arten des Feuchtgrünlands
Alte Rinderrassen
Wichtige Namen- Murnau-Werdenfelser Rinder
Aussterbene Rinderrasse
Weiteres: Mahdgutübertragung
Spenderfläche
- Mikrohabitate durch Stauwasser in Mulden
So kann jeder die Naturleistung erleben
- Die Fläche ist über einen öffentlichen Weg erreichbar.
- Bilder über das Projekt werden jährlich auf dem Online Marktplatz AgoraNatura veröffentlicht.
- Die Fläche kann nach Absprache mit dem Anbieter besucht werden.
Die Fläche liegt im FFH-Gebiet „Moorreste im Freisinger Moos“
Diese unterstützen Sie indirekt
Tierbestand max. 1,4 GV
keine Düngung
Dokumentation in der Umsetzungsphase
Das Projekt beginnt am 01.05.2020 und läuft genau 5 Jahre , vorausgesetzt, alle Zertifikate wurden verkauft.
Sie werden regelmäßig über den Verlauf des Projekts informiert. Dafür können die Anbietenden kurze Nachrichten, Bild- oder auch Audiomaterial bereitstellen. Die Anbietenden sind verpflichtet, mindestens einmal im Jahr zu berichten, ob bei der Umsetzung alles geklappt hat. Gibt es aus Ihrer Sicht Schwierigkeiten, wenden Sie sich an uns, an den Anbietenden selbst oder an die Zertifizierungsstelle.
Neuigkeiten
Weideaustrieb (05/21)
In der letzten Mai Woche war der Weideaustrieb 2021. Bei einem Pressetermin mit Vertreter des Wasserwirtschaftsamts München (Eigentümer der Fläche), Vertreter der Unteren Naturschutzbehörde und dem Vorstand des Landschaftspflegeverband Freising e.V. erklärte der Landwirt Martin Bartl den geplanten Weidebetrieb und die weiteren Maßnahmen auf der Fläche im Freisinger Moos.
So werden beispielsweise die feuchten Seigen vorerst ausgezäunt, um Amphibien im und rund um den Schilfbereich zu schonen, der letztes Jahr durch die Weidetiere freigestellt wurde.
Die Entfernung einiger Weidengebüsche auf der Weide zeigt bereits einen ersten deutlichen Erfolg. Ein Helmknabenkraut (Orchis militaris) blüht in der nun besonnten Südseite des Flurstücks.
Zudem konnte die Goldrute, als dominierender Neophyt auf der Fläche, bereits durch den ersten Beweidungsgang im Sommer 2020, offenbar deutlich geschwächt werden.
Bei der Begehung konnte auf der Fläche der Kuckuck und ein großer Brachvogel beobachtet werden.
Der Besatz der Weide, mit momentan einem Fleckvieh und zwei jungen Murnau-Werdenfelserrinder, wird in den kommenden Wochen/Monaten eng gesteuert und ggf. angepasst.